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Überspannung – das unsichtbare Risiko

  • michaelfloessel
  • 28. Mai
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Juni


Überspannungsschutz bei RESIS-TEC

Überspannung - man sieht sie und hört sie nicht!


Und wenn man sie bemerkt, ist es in der Regel zu spät.

Die Rede ist von Überspannungen – Spannungsspitzen im Stromnetz, die elektronische Geräte oder ganze Anlagen beschädigen oder zerstören können.


Der Punkt dabei:


Diese Phänomene treten nicht nur bei direkten Blitzeinschlägen auf.


Selbst ein entfernter Einschlag, Schalthandlungen im Netz oder Fehler im Versorgungsbereich können ausreichen, um in der eigenen Installation Schäden zu verursachen.


Was genau ist eine Überspannung?


Im technischen Sinne spricht man von einer Überspannung, wenn die Spannung im Netz für sehr kurze Zeit deutlich über dem vorgesehenen Nennwert liegt. Diese Spitzen können nur Mikrosekunden dauern, entwickeln dabei aber enorme Energie.


Unterschieden wird grob zwischen zwei Arten:


Atmosphärisch bedingte Überspannungen, z. B. durch Blitzeinschläge oder deren Induktion in Leitungen.


Schaltüberspannungen, etwa durch das Ein- oder Ausschalten größerer Lasten oder durch Netzumschaltungen.


Beide Varianten stellen ernstzunehmende Risiken für Elektroinstallationen und angeschlossene Geräte dar.


Welche Schäden können entstehen?


Überspannungen zerstören keine Gebäude – sie arbeiten leise. Aber genau das macht sie gefährlich. Die Auswirkungen reichen von beschädigten Netzteilen über Datenverluste bis hin zu großflächigen Systemausfällen in technischen Anlagen. Besonders kritisch wird es dort, wo Steuerungstechnik, IT oder sicherheitsrelevante Einrichtungen betroffen sind.


Hinzu kommt:


Schäden durch Überspannung sind oft nicht sofort sichtbar. Manche Bauteile werden nur vorgeschädigt – und fallen dann unter Last, Wochen oder Monate später, plötzlich aus.


Ist Überspannungsschutz Pflicht?


Kurz gesagt: Ja – in vielen Fällen. Die einschlägigen Normen (DIN VDE 0100-443 und -534) machen klare Vorgaben, wann Überspannungsschutz einzusetzen ist. Unter anderem gilt das für:


  • Gebäude mit Gefährdung von Menschenleben


  • Anlagen mit hohen Sachwerten oder Ausfallfolgen


  • Gewerbliche Installationen mit empfindlicher Technik


  • Neu- und Umbauten im Wohnbereich


Auch die Blitzschutznorm DIN EN 62305 sieht abgestufte Schutzmaßnahmen vor, die weit über das bloße Abfangen von Blitzen hinausgehen.


Wie funktioniert wirksamer Überspannungsschutz?

Ein Schutzkonzept besteht in der Regel aus mehreren Stufen:


Grobschutz (Typ 1-Ableiter): Direkt am Gebäudeeintritt, meist im Hauptverteiler.


Mittelschutz (Typ 2): In den Unterverteilungen, um Restenergie weiter zu reduzieren.


Feinschutz (Typ 3): Direkt an Endgeräten oder empfindlichen Schnittstellen, wie etwa an Netzwerk-, Steuerungs- oder Telekommunikationsanschlüssen.


Ein solches Konzept funktioniert allerdings nur dann zuverlässig, wenn es sauber geplant und in ein funktionierendes Erdungs- und Potenzialausgleichssystem eingebettet ist.


Fazit

Überspannungsschutz ist heute kein „Nice-to-have“ mehr, sondern Teil jeder zeitgemäßen Elektroinstallation. Wer darauf verzichtet, riskiert Ausfälle, Reparaturkosten – und im schlimmsten Fall Probleme mit der Versicherung. Zusätzlich wird oft nur der Zeitwert erstattet, welcher erheblich vom ursprünglichen Neuwert abweichen kann.


Ein sinnvoll abgestimmtes Schutzkonzept ist in den meisten Fällen weder teuer noch kompliziert. Aber es muss fachlich korrekt umgesetzt sein – und nicht irgendwo zwischen Klingeldraht und Mehrfachstecker improvisiert werden.


 
 
 

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